Donnerstag, 10. Januar 2008

Der Arschlochfahrstuhl

Hier eine Geschiche, die ich schon vor etwas längerer Zeit geschrieben habe. Da sie der Namensgeber für meinen Blog ist, denke ich, dass es Sinn macht sie als erstes zu posten:

Dummheit macht ja bekanntlich vieles leichter, manches eben aber auch schwerer. Im Vorteil ist derjenige, der bereits ein Stadium dieses Zustandes erreicht hat, das ganze dann auch nicht mehr zu bemerken.

Meine häufig von mir frequentierte und nicht weniger geschätzte Straßenbahnhaltestelle (unterirdisch) erwies sich bereits des häufigeren als wahre Fundgrube für – von mir sehr bewunderte – Asis. So begenete ich dort sowohl einem lustigen Menschen namens Spider, der von sich in der dritten Person sprach und mich sehr belustigte, als auch diversen anderen Hoffnungsträgern unserer Gesellschaft in Trainingsanzügen mit Neonapplikationen und Aufschriften wie: Extreme Expedition, Basic extreme Sport. Auch das Wort »Champion« ist immer wieder in allen möglichen Kombinationen zu lesen, aber das sind andere Geschichten.

Aber was ich an diesem Tage erleben durfte, war rethorisch wie auch in allen anderen Belangen ein absolutes Highlight.

Es trug sich also Folgendes zu:
Ein Asipärchen,welches als solches bestens zu erkennen war (Kategorie normale Talkshowasis), mit leichten Tendenzen zu dem Volk, was am Bahnhof täglich in vertrauter Runde das ein oder andere Bierchen bei gepflegter Konversation zu sich nimmt. Er groß und dick mit Parka, sie klein, blass mit Kaputze auf dem Kopf und einer Tarnjogginghose, falls man sich mal verstecken muss. Selbstverständlich hatten beide der Gefahr der Austrocknung gründlich Vorschub geleistet und um halb zwölf Vormittags eine Maurergranate (einer hier nicht näher zu bezeichnenden Edelmarke) am Hals.

Als ich an den Fahrstühlen der Haltestelle ankam, fand ich dieses Pärchen dort bereits vor. Offensichtlich hatte man den Knopf zum Heraufrufen des Fahrstuhls schon mehrfach betätigt. Aufgrund der Tatsache, dass der Fahrstuhl nicht innerhalb der gewünschten Zeit von ca. vier Sekunden oben war, ließ man sich bereits nach sechs Sekunden zu ersten Unmutsbekundungen hinreißen. Nach weiteren ca. sieben Sekunden war der offensichtlich eng gesteckte Zeitplan des Managerduos bereits nicht mehr einzuhalten, was verständlichweise der Laune nicht besonders zuträglich war. Etwa zwei Sekunden, bevor der Fahrstuhl sich bequemte, tatsächlich in der gewünschten Position zu erscheinen, entschloss man sich (aus Zeitersparnisgründen), den ca. 300 Meter entfernten Eingang der Haltestelle aufzusuchen. Mein Hinweis, der Fahrstuhl sei nun doch da, wurde aufgenommen, aber nicht weiter kommentiert. Allerdings war das Pärchen sich einig, dass Fahrstühle »eh nur etwas für Vollzeitasis« seien und dementsprechend zur Beförderung der eigenen Person nur begrenzt geeignet seien. Aber wo er schon mal da war, ließ man sich herab, den so gescholtenen Gebrauchsgegenstand des alltäglichen Lebens der niederen Bevölkerungsschichten ausnahmsweise doch zu benutzen, wenn auch nur unter Protest. Kaum hatte man denselbigen betreten, wurde auch schon der Knopf betätigt, der dem technischen Beförderungssklaven hieß: Fahr nach unten und wehe du brauchst wieder so lange wie rauf! Als dieser nicht in der gewünschten Lichtgeschwindigkeit reagierte, waren technisches Wissen und Know-How gefragt. Da die beiden Professoren der Fahrstuhltechnik nicht auf den Kopf gefallen waren, war man sich einig, dass heftiges und mehrfaches Drücken des bereits betätigten Knopfes zu einer Beschleunigung des Vorganges unbeding vonnöten sei.

Dummerweise hatte man sich nicht gemerkt, wie der Knopf genau ausgesehen hatte und betätigte so, wie gesagt mehrfach und in hoher Frequenz, den Knopf, der die Tür öffnete. Dies kann den entsprechenden Personen nicht zum Vorwurf gemacht werden, handelte es sich doch bei dem richtigen um einen, nur mißverständlich mit einem Pfeil nach unten gekennzeichneten Knopf. Die Tür ging mehrfach auf und zu. Immer wenn sie zu war, ging man lieber auf Nummer sicher und drückte erneut, falls der vermeintliche Abwärtsknopf das Signal doch nicht ausgelöst hatte. So verging die Zeit und die Tür öffnete und schloss sich das eine oder andere Mal. Hatte man endlich (wohl zufällig) irgendwann den richtigen Knopf gedrückt (aus Versehen) und ging die Fahrt abwärts, so war man sich einig, dass derart unzuverlässige Technik auch vom eigenen Unmut in Kenntnis gesetzt werden müsse. So wurde der Fahrstuhl als *** netter Mensch *** bezeichnet. Die erwartete Gewaltandrohung jedoch blieb aus…


Der Zar

Vorstellung

Wer political corectness erwartet ist hier völlig an der falschen Adresse. Wer diese Hürde nehmen kann ist ersteinmal herzlich willkommen. Ich werde hier Alltagserlebnisse aus meiner unkorrekten Sicht schildern, auf Menschen und Dingen herumhacken die es meiner Meinung nach verdient haben.Nur eines werde ich nicht tun: Rücksicht nehmen. Ich schreibe so wie ich denke und bin an diesem Punkt auch wenig diskussionsbereit. Mein Humor ist schadenfroh, nicht gerecht und erhebt wie gesagt auch sonst nicht den Anspruch korrekt zu sein. Hierfür entschuldige ich mich ein einziges Mal und das an dieser Stelle.
In diesem Sinne wünsche ich allen die sich hierher verirrt haben viel Spass dabei an meiner Sichtweise teilzunehmen. Für Lob und Kritik bin ich jederzeit offen und freue mich darüber. Was die Kritik angeht war das gelogen denn: Wer kritisiert kricht gescheuert!!!